Amnesty International Limburg

 

Pressemitteilung zur Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine am 26.03.2022

Etwa 100 Menschen fanden sich zu einer erneuten Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Europaplatz in der Limburger Fußgängerzone am Samstag, dem 26.03.2022, ein. Die Limburger Gruppe von Amnesty International hatte die Mahnwache in weiten Teilen vorbereitet. Die Mitglieder der Gruppe machten darauf aufmerksam, dass der Krieg in der Ukraine in einer traurigen Tradition kriegerischer Auseinandersetzungen auf europäischem Boden in den letzten Jahrzehnten steht und nannten Zypern und den Balkan als Beispiele.
Amnesty International hat in der Ukraine wahllose Angriffe auf Zivilpersonen verifizieren können und betrachtet Russlands Einmarsch als unmissverständlichen eklatanten Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen. Amnesty International fordert das sofortige Ende des russischen Angriffs und den Schutz der Menschen in der Ukraine. Zur Unterstützung dieser Forderung riefen die Mitglieder von Amnesty Limburg zur Unterzeichnung einer diesbezüglichen Petition auf. Rund 50 Unterschriften konnten so gesammelt werden. Die Gruppe erinnerte an die Zivilisten, die seit Beginn des Krieges ums Leben gekommen sind, und die 3 Millionen Flüchtlinge. Für jeden Tag, den der Krieg bereits währt, verteilten die Aktivistinnen 30 gelbe Blumen an die Teilnehmer der Mahnwache.

Nach einem Hinweis auf den Appell „Nein zum Krieg! Demokratie und Sozialstaat bewahren – Keine Hochrüstung ins Grundgesetz!“(www.derappell.de) folgte eine eindringliche Lesung aus Wolfgang Borcherts Nachkriegsdrama „Draußen vor der Tür“. Harry Fenzl, der Leiter des Walter-Adlhoch-Hauses und vier weitere Personen brachten den Zuhörern die Szene näher, in der der Ex-Soldat Beckmann seinen ehemaligen Vorgesetzten, den Oberst, zu Hause aufsucht. Beckmann erzählt von seinem wiederkehrenden Albtraum mit Blut und Knochen, aus dem er Nacht für Nacht schreiend aufwacht. Um wieder schlafen zu können, will Beckmann dem Oberst die Verantwortung für 11 tote Kameraden zurückgeben, die bei einem Kriegseinsatz unter der Leitung Beckmanns ums Leben kamen.

Die Mahnwache endete mit einigen Antikriegsgedichten, die die Vertreterinnen von Amnesty Limburg vortrugen. Die Band „Nix druff“ des Walter-Adlhoch-Hauses umrahmte die Redebeiträge gekonnt und nachdenklich stimmend mit musikalischen Beiträgen.

Aus der Abgabe von Schleifen und Buttons in den Farben der Ukraine sowie Ausgaben von Borchersts Drama gegen eine Spende kam ein Betrag von 195,- € zusammen. Davon gehen 85,- € an die Caritas für die Ukraine-Hilfe und 110,- € an „Ärzte ohne Grenzen“ für deren Arbeit in der Ukraine.

 

7. Februar 2024